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Emotionale Pest

Interessanterweise entwickelten sich Reichs Entdeckungen aus dem psychologischen Bereich hin in den sozialen Bereich, anschliessend in den biologischen und zuletzt in den Bereich der Physik und Astronomie. Diese Richtung ist entgegengesetzt der natürlichen Reihenfolge, in der die physikalischen Grundfunktionen die biologischen Funktionen bestimmen, welche wiederum die sozialen Funktionen bestimmen und diese schliesslich bestimmen die psychologischen Funktionen. Folgende Darstellung illustriert diesen Umstand:

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  • I Psychologischer Bereich

  • II Sozialer Bereich

  • III Biologischer Bereich

  • IV Bereich der Physik und Astronomie

In dieser Darstellung fällt auf, wie wichtig die eher oberflächlichen Bereiche sind (im evolutionären Sinn die jüngeren und deshalb weniger tief greifenden Bereiche): der psychologische und der soziale Bereich. Der soziale Bereich ist älter und tiefgreifender als der psychologische, denn der psychologische Bereich wird durch den biologischen Bereich bestimmt (Genetik und weitere biologische Gesetze), aber auch durch die Umwelt und die Gesellschaft (sozialer Bereich). Die berühmte Dichotomie „nature or nurture“ (Natur oder Umwelt) ist hiermit geklärt: „Nature“ (der biologische Bereich) ist tiefer reichend als die psychologischen Funktionen, aber auch „nurture“ (der soziale Bereich) beeinflusst das psychologische Leben, wenn auch weniger tiefgreifend wie „nature“.

Ein Beispiel aus der Praxis erklärt dieses Konzept: Alle Bemühungen von Eltern, welche ihre Kinder funktional und mit Liebe aufziehen und vorsichtig darauf achten, dass sich keine Panzerung und somit keine neurotischen Störungen bilden, können von einer ungesunden oder negativen externen Umwelt zunichte gemacht werden, welcher die Kinder irgendwann während dem Aufwachsen ausgesetzt sind. Die Bildung einer Panzerung zu verhindern ist deshalb genauso wichtig wie die Kinder vor der emotionalen Pest und ihren unzählbahren Erscheinungsformen zu beschützen.

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